Beitragsanpassung bei Versicherungen: Das solltest Du wissen

Eine Beitragsanpassung ist im Grunde das, was der Name schon sagt: eine Anpassung des Beitrags, den Du an Deinen Versicherer zahlst. Beitragsanpassungen dienen dazu, das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und den Ausgaben Deiner Versicherung zu erhalten, also z.B. erhöhte Kosten durch Inflation oder mehr Schadenfälle auszugleichen.

Dabei wird nicht alles immer nur teurer – neben Beitragserhöhungen gibt es nämlich manchmal auch Beitragssenkungen!

Beitragsanpassungen sind für die langfristige Stabilität[A1] (#_msocom_1) von Versicherungsunternehmen von entscheidender Bedeutung. Sie dienen dazu, sicherzustellen, dass diese immer ausreichende finanzielle Mittel haben, um die Schäden und anderen Ansprüche ihrer Versicherten zu decken. Ohne angemessene Prämienanpassungen könnten Versicherer Schwierigkeiten haben, ihre Verpflichtungen zu erfüllen.

Beitragsanpassungen sind keine willkürlichen Maßnahmen der Versicherungsunternehmen, sondern in der Regel eine Reaktion auf verschiedene, teilweise unvermeidbare Faktoren.

Wie die allermeisten Versicherungen lassen auch wir bei Adam Riese die Entwicklung unserer Einnahmen und Ausgaben regelmäßig vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) überprüfen. Der GDV ist die Branchenvertretung der deutschen Versicherungswirtschaft und spielt eine wichtige Rolle bei der Überwachung und Analyse von Trends in der Branche. Seine Überprüfungen tragen dazu bei, dass Beitragsanpassungen stets transparent, gerechtfertigt und auch im besten Interesse der Versicherten sind.

Darüber hinaus prüfen Versicherungsunternehmen ihre Finanzen regelmäßig selbst und schauen, ob es Gründe gibt, ihre Beiträge zu überdenken.

In diesen Situationen kann es z.B. zu Beitragsanpassungen kommen:

• Steigende Kosten: Versicherungsunternehmen sind, wie wir alle, mit steigenden Kosten konfrontiert. Dies kann sich u.a. auf die Schadenabwicklung, medizinische Behandlungen, Reparaturen oder andere Dienstleistungen auswirken. Wenn diese Kosten zunehmen, müssen die Beiträge angepasst werden, um sicherzustellen, dass das Unternehmen weiterhin in der Lage ist, Schäden und Ansprüche zu decken.
• Änderungen in der „Risikolandschaft“: Die Welt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Naturkatastrophen, wirtschaftliche Krisen oder gesellschaftliche Veränderungen können Risiken für Schäden natürlich stark beeinflussen. Ein Anstieg von Naturkatastrophen kann beispielsweise dazu führen, dass Versicherungen höhere Prämien verlangen, um die gestiegenen Risiken abzudecken.
• Demografische Veränderungen: Bei Lebensversicherungen, Rentenversicherungen und langfristigen Policen hängen die Prämien oft vom Alter und Gesundheitszustand der versicherten Person ab. Älter werden bedeutet in der Regel ein höheres Risiko für das Unternehmen, weshalb die Prämien angepasst werden müssen.
• Veränderungen Deiner Lebenssituation: Deine persönliche Situation kann sich im Laufe der Zeit ändern. Wenn Du z.B. heiratest, ein Kind bekommst oder adoptierst oder Dich scheiden lässt, kann sich Dein Versicherungsbedarf ändern. Und das kann Auswirkungen auf die Beiträge haben.
• Wirtschaftliche Faktoren: Schwankungen in der Wirtschaft, wie Inflation oder Zinsänderungen, können die Finanzlage von Versicherern beeinflussen. Wenn etwa die Renditen auf Investitionen sinken, können die Prämien angepasst werden, um diese Verluste auszugleichen.

Beitragsanpassungen dienen vor allem dazu, die finanzielle Stabilität und Nachhaltigkeit Deiner Versicherung zu sichern, sodass sie im Ernstfall in der Lage ist, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Es ist eine gute Idee, sich regelmäßig mit den eigenen Versicherungen auseinanderzusetzen, um solche Anpassungen auf dem Schirm zu haben und gegebenenfalls alternative Optionen zu prüfen.

Tipp: Keine Panik, ein kurzer Versicherungscheck einmal im Jahr reicht aus, um nicht mehr zu zahlen als nötig und immer bestens versichert zu sein!

Genug Theorie – um Dir eine bessere Vorstellung davon zu geben, wie Beitragsanpassungen funktionieren, hier drei Beispiele:

• Hausratversicherung: Wenn Du teure Gegenstände wie Schmuck, Kunstwerke oder elektronische Geräte kaufst, erhöht sich der Gesamtwert Deines Hausrats. Deine Hausratversicherung kann die Beiträge anpassen, um die höheren Kosten für die Ersatzbeschaffung dieser wertvollen Gegenstände zu berücksichtigen.
• Kfz-Versicherung: Ändert sich die Unfallrate in Deinem Gebiet oder steigen die Kosten für Autoreparaturen und die medizinische Versorgung nach Unfällen, könnte Dein Versicherer gezwungen sein, die Prämien zu erhöhen, um diese zusätzlichen Kosten zu decken.
• Rechtsschutzversicherung: Wenn kein Honorarvertrag vorliegt, wird die Anwaltsvergütung durch das sogenannte Rechtsanwaltsvergütungsgesetz festgelegt. Ändern sich dessen Gebühren (wie zuletzt 2021 geschehen), ändert sich auch der Preis für Anwälte etc.
• Wohngebäudeversicherung: Die Kosten für Handwerksarbeiten steigen seit einigen Jahren deutlich, sowohl durch Rohstoffengpässe und höhere Materialkosten als auch durch den bekannten Fachkräftemangel und weitere Faktoren. Dachdeckerarbeiten, Sanierungen etc. werden dadurch teurer, was Deine Wohngebäudeversicherung bei ihren Beitragsanpassungen berücksichtigt.

Um auf Beitragsanpassungen vorbereitet zu sein, ist es wichtig, Deine Versicherungspolice regelmäßig zu überprüfen. Verstehe die Bedingungen Deines Vertrags und frag Deine Versicherung nach den möglichen Auswirkungen auf die Prämien, insbesondere wenn sich Deine Lebenssituation ändert.