Hund mit dem Fahrrad mitnehmen: Wichtige Fragen & Tipps für eine sichere Fahrt

Hundehalterhaftpflicht von Melina

Der Frühling ist da, die Sonne scheint und Du hast Lust, Deine nächste Fahrradtour gemeinsam mit Deinem Vierbeiner zu genießen. Du bist Dir aber unsicher, was erlaubt ist und wie Du Deinen Hund am besten ans Fahren gewöhnst? In unserem Artikel erfährst Du alles Wichtige zu rechtlichen Regelungen, Gesundheits- und Trainingstipps sowie praktischem Zubehör. So wird Deine Fahrt mit Hund zum sicheren und entspannten Erlebnis!

So kannst Du Deinen Hund mit dem Fahrrad mitnehmen: Ein Mann hat seinen Labrador an einem Abstandshalter am Fahrrad und fährt mit ihm über einen Waldweg.


1. Ist ein Hund am Fahrrad verboten in Deutschland? Was Du darfst und was nicht

Erstmal die gute Nachricht: Grundsätzlich ist es in Deutschland nicht verboten, einen Hund am Fahrrad mitzunehmen. Es gilt jedoch, ein paar Regeln einzuhalten. Das Wichtigste: Dein Hund darf weder sich noch andere Verkehrsteilnehmende gefährden. Laut Straßenverkehrs-Ordnung (§ 28 StVO) musst Du Dein Tier also jederzeit unter Kontrolle haben. Dazu gehört auch, dass Dein Hund nicht unkontrolliert über die Fahrbahn rennt oder zu sehr an der Leine zieht.

Außerdem können bundeslandspezifische Verordnungen greifen. In manchen Gebieten (z.B. Parks, Innenstädte, Naturschutzgebiete) herrscht zum Beispiel Leinenpflicht, die natürlich auch beim Radfahren einzuhalten ist. Wenn Du unsicher bist, lohnt sich ein Blick in lokale Hundehalter-Foren oder eine kurze Recherche beim zuständigen Ordnungsamt .
Oder Du benutzt vorsichtshalber immer eine Leine, auch um zu vermeiden, dass er Dir vors Rad läuft.

2. Ab wann darf ein Hund am Fahrrad mitlaufen? Gesundheit und Training

Bevor Du mit Deinem Vierbeiner losdüst, ist wichtig zu wissen, ab welchem Alter und in welchem Gesundheitszustand ein Hund überhaupt für Fahrradfahrten geeignet ist:

  • Wachstumsphase abwarten: Die meisten Hunde sind frühestens mit 12 bis 18 Monaten ausgewachsen. Insbesondere große Rassen wie Deutsche Doggen benötigen noch mehr Zeit, bis ihre Knochen und Gelenke voll belastbar sind (da müssen nämlich u.a. noch die Wachstumsfugen zuwachsen). Vorher kann die Dauerbelastung u.a. das Skelett schädigen, vor allem auf harten Untergründen.
  • Rassenunterschiede beachten: Es gibt Hunderassen, die häufig ganz versessen aufs Laufen sind (z.B. Windhunde) und solche, die weniger in der Lage für große Ausflüge sind. Sogenannte „kurzköpfige“ Hunde mit engen Atemwegen (z.B. Möpse) zählen darunter genauso wie sehr massige Hunderassen (z.B. Bernhardiner). Und: Ein zierlicher Zwergspitz muss auf fünf Kilometern Strecke deutlich mehr strampeln als ein langbeiniger Weimaraner, bedenke auch das. Der ideale Cardio-Hund hat eine schlanke Statur, ist eher größer, hat lange Beine und auch eine längere Schnauze. Darüber hinaus kommt es aber wie immer auch auf den Charakter Deines Haustiers an.
  • Tierarzt-Check: Sprich für eine körperliche Einschätzung Deines Vierbeiners mit Deinem Tierarzt, der kann Fitness und Entwicklungsstand am besten einschätzen. Auftretende Gelenkprobleme, Herz-Kreislauf-Schwächen oder auch Übergewicht können ein zusätzliches No-Go für längere Strecken sein.
  • Training in kleinen Schritten: Bevor es direkt auf die Straße geht, muss Dein Hund sich zuerst an das rollende Fahrrad gewöhnen, genauso wie an den richtigen Abstand und daran, dass er nicht an der Leine zieht. Schiebe das Fahrrad zunächst neben Deinem Hund und drehe dann ein paar Runden vor dem Haus. Ein Hunde-Fahrradgeschirr vermeidet den Zugdruck auf den Hundehals und verbessert die Kontrolle. Erst wenn Ihr Euch beide sicher fühlt, geht es für die ersten kurzen Strecken auf die Straße!
  • Training spaßig gestalten: Eure Übungsphase und das Radfahren sollten von positiven Erlebnissen begleitet sein. Nutze Leckerli, Lob und Pausen zum Schnuppern. Das sorgt für Freude an der Bewegung und stärkt gleichzeitig Eure Bindung.

Tipp: Unterwegs mit Hund kann viel passieren. Eine Hundehalter­haftpflichtversicherung schützt Dich z.B., wenn Dein Tier eine Joggerin anspringt und ihre teure Jacke zerkratzt – auch wenn er keine Leine und keinen Maulkorb trägt!

3. Hund am Fahrrad: Wie viele Kilometer schafft er?

Was die „optimale“ Distanz für Deinen Hund ist, kann man pauschal nicht sagen. Ein junger, gesunder und sportlicher Hund kann problemlos einige Kilometer am Stück mitlaufen, während ein älterer oder gemütlicher vielleicht schon nach zwei bis drei Kilometern schlappmacht. Rasse, Alter, Trainingszustand und auch der Charakter spielen hier eine große Rolle, siehe Punkt 2 .
Als Faustregel gilt: Steigere die Distanz, die Ihr gemeinsam fahrt, allmählich und beobachte Deinen Hund genau. Hast Du das Gefühl, er wird langsamer, hechelt stark oder scheint anderswie müde oder uninteressiert, ist es an der Zeit, kurz anzuhalten oder für den Tag Schluss zu machen.

Aber wie schnell kann ein Hund rennen? Auch das lässt sich nicht so einfach beantworten: Es gibt zwar Rassen, die durchaus kurzzeitig 40 km/h erreichen können, aber für einen stetigen Trab neben dem Rad sind 15 km/h schon recht flott.

3.1 Kann ich meinen Hund am Fahrrad bei Hitze mitnehmen?

In den heißen Monaten ist Vorsicht geboten: Tagsüber kann der Asphalt extrem aufheizen und u.a. zu Pfoten­verbrennungen führen! Bei über 20 Grad lohnt es sich, kurz den „Handtest“ zu machen: Leg Deine Hand für einige Sekunden auf den Boden. Ist das für Dich unangenehm, ist es für Deinen Hund ebenfalls zu heiß. Zudem ist die Luft in der Nähe des Asphalts stets ein paar Grad wärmer, da er Wärme speichert und abgibt.

Überlege im Sommer, auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden auszuweichen und wenn möglich im Schatten und/oder auf kühlenden Untergründen wie Gras zu fahren. Denk auch an ausreichend Wasser: idealerweise hast Du eine Trinkflasche für Dich und eine kleine Faltschüssel für Deinen Hund dabei. Zudem sind regelmäßige Pausen zum Verschnaufen und Schnuppern unerlässlich.

Vielleicht ist auch eine Transport­möglichkeit sinnvoll, wenn Dein Vierbeiner auf halber Strecke nicht mehr weiter möchte (siehe Punkt 3.4 ).

Bei hohen Temperaturen ist es zudem besser, im Zweifel ganz auf den Ausflug zu verzichten.

3.2 Abstandshalter für Hunde am Fahrrad und Co.: Welches Zubehör sinnvoll ist

Für Haustiere gibt es bekanntlich massenweise Gadgets und Zubehör, von dem man eigentlich nur wenige braucht. Ein fürs Radfahren wirklich praktisches Hilfsmittel ist hingegen ein sogenannter Springer oder ein vergleichbarer Abstandshalter für Hunde am Fahrrad. Er sorgt dafür, dass Dein Hund einen konstanten Abstand zum Rad behält und nicht seitlich in die Speichen gerät. Die eingebaute Federung mindert außerdem Ruckeln am Lenker, was das Fahren für Dich deutlich entspannter und auch sicherer macht.

Zusätzlich empfiehlt sich (wie in Punkt 2 erwähnt) ein geeignetes Geschirr, um Druck auf den Hals zu vermeiden. Und noch eine Sache: Reflektoren oder LED-Leuchten an Rad und Hund sind in der Dämmerung und auf schattigen Strecken ein Muss – auch im Sommer!

3.3 Rennrad fahren mit Hund: Eine gute Idee?

Rennradfahren steht für Geschwindigkeit und lange Strecken. Die schmalen Reifen und das höhere Risiko bei abrupten Bewegungen sind jedoch nicht ideal für die meisten Hunde, die nebenherlaufen. Wenn Du das Tempo deutlich reduzierst und Dein Hund topfit ist, könnt Ihr möglicherweise kürzere Runden absolvieren. Doch eine mehrstündige Rennradtour mit 30 km/h oder mehr ist für die allermeisten Vierbeiner zu viel.

Besser ist ein Gravel-Bike oder Tourenrad, das mehr Stabilität bietet und Dich nicht ganz so sehr zum Dauer-Gasgeben verleitet.

3.4 Sicherer Transport von Hund und Fahrrad auf längeren Strecken

Wenn Dein Hund noch nicht so viel Kondition hat oder Du eine lange Tour planst, lohnt sich ein Hundeanhänger. Kleinere und auch größere Vierbeiner können in Hundeanhängern verschiedener Größen Platz finden, die Du ans Rad kuppelst.
Es gibt auch Fahrradkörbe für Hunde für den Lenker oder den Gepäckträger, die sich gut für kleinere Tiere eignen; hier solltest Du das Gewichtslimit nicht überschätzen.

Mit solchen Hilfsmitteln kannst Du problemlos mal 30 oder 40 Kilometer fahren, ohne dass Dein Hund überlastet wird: Bei Bedarf bekommt er eine Pause und wenn er wieder fit ist, kann er eine Teilstrecke auch wieder neben dem Rad laufen.

4. Lastenfahrrad mit Kind und Hund: Ausflüge für die ganze Familie

Ein Lastenfahrrad ist für viele Familien ein echtes Multitalent, in dem man easy Kind, Hund UND Gepäck transportieren kann, auch wenn Lastenräder durch ihre schiere Größe und das Gewicht nicht für jede Strecke und alle Untergründe geeignet sind.
Achte dabei unbedingt auf die zulässige Maximalbelastung und darauf, dass der Hund eine sichere, rutschfeste Unterlage hat. Manche Lastenräder bieten bereits eine Anschnall­möglichkeit.

Bevor es auf große Tour geht, ist eine Eingewöhnungs­zeit ratsam. Lass Deinen Hund das Lastenrad in Ruhe beschnuppern, setze ihn mal rein, ohne dass Ihr gleich losfahrt, und steigere die Streckenlänge behutsam. Wichtig ist auch genügend Platz für alle Insassen, damit sich niemand gegenseitig auf dem Schoß sitzen muss :)

Fazit

Den Hund mit dem Fahrrad mitnehmen – ob als sportliches Team nebeneinander laufend oder gemütlich im Anhänger bzw. Lastenrad – ist sehr gut möglich, erfordert aber etwas Vorbereitung und Rücksicht. Achte auf die Gesundheit Deines Vierbeiners, fang mit kurzen Strecken an und steigere Dich langsam. Für lange Strecken lohnt sich ein Anhänger oder Korb, damit Dein Hund bei Bedarf gefahren werden kann. Hast Du ein Auge auf Temperaturen, Hydration, regelmäßige Pausen und die körperliche Fitness Deines Tieres, wird das Fahrradfahren mit Hund zu einem gemeinsamen Abenteuer, das Euch beiden viel Freude bereiten kann.

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Melina

Melina war ursprünglich Werkstudentin und ist direkt nach ihrem Abschluss ins Adam Riese Team eingestiegen. Heute kümmert sie sich unter anderem um die Social-Media-Auftritte, Inhalte für die Rechtsschutzversicherung sowie die Adam Riese Karriereseite.


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