Was ist ein Jobrad und lohnt sich ein Jobrad wirklich? Erklärung, Kosten und Beispielrechnung

E-Bike von Pia

Du hast schon mal vom Jobrad gehört, weißt aber nicht genau, ob sich das Ganze für Dich wirklich rechnet? In unserem Beitrag decken wir die wichtigsten Punkte rund ums Dienstrad-Leasing ab und zeigen, wann sich ein Dienstrad lohnt. Erfahre, worauf Du bei der Anschaffung achten musst, welche Voraussetzungen für Deinen Arbeitgeber gelten und wie Du Dir eventuelle Mehrkosten vom Hals hältst.

Lohnt sich ein Jobrad wirklich? Für diesen jungen Mann, der auf seinem E-Bike durch die Stadt fährt, anscheinend schon!


1. Das Wichtigste zuerst: Was ist ein Jobrad?

Ein Jobrad (auch als Firmenfahrrad bezeichnet) ist wie ein Dienstwagen­privileg fürs Fahrrad. Statt eines Autos nutzt Du ein Dienstrad, das Dein Arbeitgeber für Dich bei einem leasingfähigen Anbieter (z.B. JobRad , BusinessBike oder andere) least. In den meisten Fällen kannst Du Dein Wunschfahrrad selbst auswählen – vom klassischen Citybike bis zum schneidigen E-Bike, das Dir nicht nur auf dem Arbeitsweg ordentlich Anschub verleiht. Auch Lastenräder oder Rennräder sind je nach Arbeitgeber und Anbieter möglich.

Auch wenn „JobRad“ der Name eines bestimmten Leasinganbieters ist, verwenden viele den Begriff mittlerweile als Synonym für das Dienstrad-Konzept an sich.

Die Kosten dafür werden über einen von zwei Wegen gedeckt:

  1. Gehalts­umwandlung: Bei den meisten Jobrädern geht ein Teil Deines Bruttolohns in die Leasingrate für das Fahrrad. Dadurch reduziert sich auch Dein zu versteuerndes Einkommen, was Steuervorteile mit sich bringen, sich aber auf staatliche Leistungen und die Rente auswirken kann.
  2. Extra zum Gehalt: In manchen Fällen übernimmt Dein Arbeitgeber auch die monatliche Leasingrate und zahlt sie zum Gehalt dazu. Das heißt, Du fährst gratis.

Übrigens: Anders als bei privat gekauften Rädern ist beim Jobrad meistens eine Vollkasko inkl. Diebstahl­schutz und mehr im Paket mit drin und Du musst keine separate Versicherung abschließen.

2. Wie funktioniert ein Jobrad? Eine Beispielrechnung

Da Jobräder staatlich gefördert und vertraglich geregelt werden, gibt es feste Abläufe, wenn Du Dir ein solches zulegen möchtest. Grundsätzlich läuft das Ganze folgendermaßen ab:

  • Du suchst Dir ein Rad bei einem kooperierenden Händler aus.
  • Dein Arbeitgeber schließt über ein Mobilitäts­portal oder direkt beim Leasing­anbieter einen Vertrag für das Rad ab, meist inklusive Kaskoversicherung und Reparaturen.
  • Die Leasingrate für die vereinbarte Leasingdauer – häufig 36 Monate – wird per Gehalts­umwandlung von Deinem Bruttolohn abgezogen. Dadurch sinkt auch Deine Nettobelastung (Steuern und Sozialabgaben).
  • Nach Ablauf der Leasingdauer suchst Du Dir ein neues Fahrrad aus und/oder bekommst die Möglichkeit, Dein Rad zu kaufen.

Beispiel: Die Rate für Dein Jobrad sind 85 €. Diese werden direkt vom Bruttolohn abgezogen, bevor Steuern und Sozialabgaben berechnet werden. Aus diesem Grund sparst Du Dir die Steuern auf die 85 €:

  • Fahrradpreis (z.B. E-Bike mit Zubehör): 3.200 €
  • Dein Bruttolohn: 3.500 € pro Monat (Steuern & Sozialabgaben darauf: 875 €)
  • Monatliche Leasingrate für das Jobrad: 85 €
  • Dein Bruttolohn nach Abzug der Leasingrate: 3.415 € (Steuern & Sozialabgaben darauf: 847 €)
  • Steuern, die Du sparst weil Du weniger Bruttolohn hast: 28 € (847 € anstelle von 875 €)

Dank des Steuervorteils sparst Du in unserem fiktiven Beispiel 28 € monatlich, sodass sich Deine effektive Rate für das Jobrad auf rund 57 € (85 - 28 €) reduziert.

Wichtig: Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst können dieses Modell meist genauso nutzen, sofern ihr Dienstherr entsprechende Kooperations­verträge anbietet oder abschließt.

3. Jobrad-Voraussetzungen für Arbeitgeber: Was Du wissen musst

Damit ein Jobrad-Modell umgesetzt werden kann, braucht es die passende Infrastruktur im Unternehmen. Erstmal muss Dein Arbeitgeber ein Jobrad anbieten, also einen Leasinganbieter auswählen und im Idealfall ein internes Mobilitäts­portal einrichten oder einem bestehenden System beitreten. Was noch wichtig ist:

  • Umsatz­besteuerung: Das Unternehmen muss prüfen, wie die Umsatzbesteuerung bei Leasingraten und Wartungskosten gehandhabt wird.
  • Sachbezugs­freigrenze: Je nach Gesetzeslage können bestimmte Sach­zuwendungen durch den Arbeitgeber innerhalb einer Freigrenze steuerfrei sein. Für Fahrräder gelten jedoch spezielle Regelungen, bei denen die Gehalts­umwandlung zum Tragen kommt.
  • Widerrufsmöglichkeit: Meist gibt es eine vertraglich geregelte Widerrufsmöglichkeit für den Fall, dass Arbeitnehmer kurzfristig aus dem Unternehmen ausscheiden oder sich die Rahmen­bedingungen ändern.

Wenn Dein Arbeitgeber noch kein Jobrad anbietet: Schlag es der Chefetage doch mal vor! Viele Portale bieten dafür weiteres Informations­material und gute Argumente, auch aus Arbeitgebersicht – wer regelmäßig Rad fährt, wird z.B. seltener krank. Win-Win-Situation für Dich und Deine Arbeit also.

3.1 Jobrad vorzeitig beenden: Welche Kosten fallen an?

Wenn Du Dein Jobrad bereits nach wenigen Monaten nicht mehr nutzen willst/kannst oder das Unternehmen verlässt, kann ein Nutzerwechsel oder eine vorzeitige Vertrags­beendigung anfallen. Dann entstehen allerdings häufig zusätzliche Kosten, weil die vereinbarte Leasingdauer nicht voll genutzt wird. Welche Beträge konkret fällig werden, hängt stark von den individuellen Vertragskonditionen ab. Manche Anbieter erlauben einen Nutzerwechsel innerhalb der Firma. Es kann aber auch sein, dass Du das Rad entweder übernehmen musst oder bestimmte Restzahlungen anfallen.

3.2 Ist eine Versicherung Pflicht?

In der Regel ja. Die meisten Leasingverträge schreiben eine Vollkasko­versicherung oder zumindest einen umfassenden Diebstahlschutz vor. Die Kosten dafür sind oft schon in den monatlichen Raten eingepreist oder können als Paket hinzugebucht werden. Das sichert das Jobrad weitestgehend ab, damit sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber auf der sicheren Seite sind.

Übrigens: Fahrräder werden gerne und viel geklaut. Deshalb bieten wir bei Adam Riese sowohl in der Hausrat- als auch in der E-Bike-Versicherung den optimalen Schutz vor Diebstahl­schäden!

4. Hat ein Jobrad Nachteile für die Rente?

Durch die Gehalts­umwandlung wird – wie in Punkt 2 erwähnt – Dein sozialversicherungs­pflichtiges Bruttogehalt gesenkt. Das bedeutet, dass Du (zumindest minimal) weniger in die Rentenkasse einzahlst; die Rentenversicherung geht also davon aus, Du würdest weniger verdienen und zahlt entsprechend am Ende weniger Rente. Dieser Effekt kann sich tatsächlich langfristig bemerkbar machen.

In den meisten Fällen fällt die Einbuße aber eher gering aus, weil die Reduzierung des Bruttolohns nicht allzu hoch ist. Wer allerdings sehr konsequent diverse Umwandlungs­modelle nutzt (z.B. zusätzlich eine betriebliche Altersvorsorge), sollte genau abwägen, wie hoch die Auswirkungen auf spätere Rentenzahlungen sein können.

Am Ende zählt auch die Frage: Möchtest Du jetzt sparen oder in der Rente mehr haben?

5. Wann lohnt sich ein Jobrad nicht?

Lohnt sich ein Jobrad nun? Die Antwort lautet: Meistens ja, aber nicht immer. Unter welchen Bedingungen sich ein Jobrad eher nicht lohnt:

Sehr niedriger Steuersatz: Wenn Du weniger verdienst oder bereits viele Abzüge hast, kann sich der Steuervorteil in Grenzen halten, sodass ein Direktkauf womöglich günstiger ist.

Geplante kurze Firmen­zugehörigkeit: Möchtest Du das Unternehmen bald verlassen oder bist Du Dir noch nicht so sicher, ob Du noch mindestens drei Jahre bleibst, kann das vorzeitige Beenden des Leasingvertrags Kosten verursachen.

Sehr geringe Fahrradnutzung: Wer schlecht ausgebaute Fahrradwege auf dem Arbeitsweg hat oder aus anderen Gründen kaum Rad fährt (Stichwort Schweinehund), ist mit einem Jobrad nicht ideal beraten.

Arbeitswege zu kurz oder zu lang: Klar – für extrem kurze Strecken lohnt der Aufwand vielleicht nicht, ultraweite Distanzen ergeben ebenfalls wenig Sinn, wenn die Anfahrt zu lang dauert und/oder so anstrengend wäre, dass Du schon erschöpft bei der Arbeit ankämst.

Leasing-Umstände: Manchmal bieten Arbeitgeber nur bestimmte Radmodelle oder Vertragskonditionen an, die für Dich gar keine Option sind.

6. Fazit

Ein Jobrad punktet bei den Themen Nachhaltigkeit, Flexibilität und attraktive Steuervorteile. Zwar existieren ein paar potenzielle Hürden – etwa bei der späteren Rentenhöhe oder bei der Vertragslaufzeit und Bindung an den Arbeitgeber –, doch für viele Beschäftigte ist das Dienstrad-Modell eine tolle Alternative zum Firmenwagen oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Willst Du mehr Bewegung, weniger Stau und dazu noch Kosten sparen, lohnt sich ein Jobrad wirklich in vielen Fällen.

Vielleicht ist Dein Arbeitgeber ja derselben Meinung! :)

Adam Riese Tipp

Und wenn’s mit dem Jobrad nicht klappt und Du Dir ein privates Rad zulegst – die Adam Riese E-Bike-Versicherung schützt E-Bikes zuverlässig und mit flexiblen Zusatzleistungen. Los geht’s ab 2,97 € im Monat.


Profilbild von Pia
Veröffentlicht am von
Pia

Pia ist Texterin im Ratgeber-Team und kümmert sich auch um Webseiteninhalte, Versicherungsdokumente und Nachhaltigkeitsthemen.


Mehr zum Thema E-Bike